Entwicklung des
Energiepreises
Im Zeitverlauf haben sich die Strompreise verändert, insbesondere die Energiekosten und staatlichen Preisbestandteile
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Historische Strompreise für Unternehmen
Der Preisverlauf zeigt exemplarisch die Strompreisentwicklung für ein beispielhaft ausgewähltes Unternehmen mit Stromabsatz von 160.000 kWh und einer Versorgung und er Mittelspannung.
- Zu beginn der 2000er Jahre Stieg der Strompreis durch Einführung von Umlagen moderat an
- In den 2010er Jahren stieg der Preis weiter, getrieben von wachsenden Abgaben und Netzentgelten[*]
- Zu Beginn der 2020er kam es zur Energiekrise mit sprunghaftem Preisanstieg
- Seitdem entlastet die Politik die Verbraucher und die Märkte entspannen sich
Einige Treiber des Energiepreises können von Unternehmen nur bedingt beeinflusst werden. Allerdings gibt es teilweise signifikante Beeinflussbarkeit von Beschaffungs- und Vertriebskosten.
Hintergrund
der Entwicklung
Im Zeitverlauf haben sich die Strompreise verändert, insbesondere die Energiekosten und staatlichen Preisbestandteile
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In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind die Strompreise in Deutschland deutlich gestiegen. Im Jahr 2000 zahlte ein Haushalt im Durchschnitt rund 14 ct/kWh, während es 2023/2025 etwa 39–40 ct/kWh waren – eine Steigerung von nahezu 186 %. Selbst seit 2015 (ca. 30 ct) ist der durchschnittliche Haushaltsstrompreis noch um ein Drittel angestiegen[*].
Historie2000 – 2010
Moderater Anstieg
Von 2000 bis etwa 2010 zogen die Strompreise zunächst moderat an, u.a. durch Einführung der Ökosteuer (Stromsteuer) 1999 und erste Umlagen.
2010 – 2015
Wachsende Abgaben
In den 2010er Jahren stieg der Endpreis weiter, getrieben vor allem durch wachsende Abgaben und Netzentgelte, obwohl die reinen Beschaffungskosten an der Börse zeitweise sanken (Merit-Order-Effekt durch Erneuerbare)[*]
2015 – 2021
Weiterer Anstieg
Zwischen 2015 und 2021 kletterte der Haushaltsstrompreis von ~29,6 ct auf ~32,8 ct/kWh. Diese Zunahme war vor allem auf langsam steigende Netzentgelte und Umlagen zurückzuführen, während die Energiekosten relativ niedrig und stabil blieben. So kostete z.B. die EEG-Umlage im Jahr 2010 noch 2,05 ct/kWh und stieg bis 2017 auf ihr Maximum von 6,88 ct/kWh. Auch andere Umlagen (KWK, §19-Netzentgeltumlage, Offshore) sowie die Netzkosten stiegen in diesem Zeitraum tendenziell an. Die Stromsteuer blieb seit 2003 konstant bei 2,05 ct/kWh[*].
2021–2023
Energiekrise
Ab 2021 kam es zu einem sprunghaften Preisanstieg. Hauptursache war die Explosion der Großhandelsstrompreise infolge drastisch verteuerter Brennstoffe (v.a. Erdgas) und geringerer Erzeugungskapazitäten. Der russische Überfall auf die Ukraine Anfang 2022 und die daraus resultierende Gasknappheit trieben die Börsenstrompreise auf Rekordwerte[*]. Da am Großhandelsmarkt immer das teuerste noch benötigte Kraftwerk den Preis bestimmt (häufig Gaskraftwerke), führte der hohe Gaspreis zu extremen Strompreisen[*]. Im Jahr 2022 schnellte der durchschnittliche Haushaltsstrompreis auf rund 46–47 ct/kWh hoch, ~40 % mehr als im Vorjahr[*]. Insbesondere die Beschaffungskosten stiegen dramatisch – laut Daten fast auf das Dreifache des Vorjahreswertes. Gleichzeitig wurden manche Abgaben reduziert: Die EEG-Umlage wurde Mitte 2022 auf 0 gesetzt (und ab 2023 ganz abgeschafft), was den Anstieg des Endpreises leicht dämpfte. Dennoch waren die Jahre 2022/23 von historisch beispiellosen Strompreisniveau geprägt, was private wie gewerbliche Verbraucher stark belastete.
Seit 2022
Entlastung durch die Politik
Um Verbraucher zu entlasten, griff die Politik ab 2022 ein. Neben der Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 wurde Anfang 2023 eine Strompreisbremse eingeführt (Details siehe Abschnitt „Zukunft & Reformen“), die extreme Preise oberhalb eines Deckels durch staatliche Zuschüsse abfederte. Zudem sank ab Herbst 2022 der Gaspreis wieder etwas, was sich auch auf die Strombörsenpreise auswirkte
Seit 2023
Entspannung der Märkte
Im Verlauf von 2023 entspannten sich die Energiemärkte etwas. Die Großhandelspreise für Strom fielen von Spitzenwerten über 200 €/MWh in 2022 auf unter 100 €/MWh im Jahr 2023 zurück[*]. Dadurch gingen auch die Beschaffungskosten für Stromversorger zurück. Gleichzeitig war inzwischen die EEG-Umlage komplett entfallen, was den Block der Steuern und Umlagen deutlich reduzierte. Allerdings stiegen mancherorts die Netzentgelte weiter an, sodass der Gesamtpreis 2024/25 zwar unter dem Krisenhoch blieb, aber immer noch deutlich über dem Vorkrisen-Niveau lag. Für 2025 wird ein durchschnittlicher Haushaltsstrompreis von ca. 37–40 ct/kWh erwartet, je nach Verbrauch und Tarif. Dies ist niedriger als 2022/23, aber noch erheblich höher als z.B. 2020