Märkte für Energie

Wie entsteht
der Preis?

Der Strompreis in Deutschland entsteht nach dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage im Spot- und Terminmarkt.

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Im Überblick

Der Strompreis für Gewerbe- und Industriekunden wird wesentlich durch die Großhandelspreise an der Strombörse bestimmt. In Europa existiert ein liberalisierter Strommarkt mit verschiedenen Handelsplätzen. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen dem Spotmarkt (Kurzfristhandel für sofortige bzw. kurzfristige Lieferung) und dem Terminmarkt (langfristige Geschäfte für zukünftige Lieferungen):

Europäischer Strommarkt – Überblick Spotmarkt Kurzfristiger Stromhandel Day-Ahead-Markt Auktionen für den Folgetag (Stunden- & Viertelstundenpreise) Intraday-Markt Handel bis 5 Minuten vor Lieferung (Flexibilität für Wetter & Ausfälle) Terminmarkt Langfristige Absicherung Futures & Kontrakte Monats-, Quartals- & Jahreskontrakte Baseload & Peakload Gehandelt an der EEX Leipzig Preis- und Budgetsicherheit

Spotmarkt

Hier wird Strom für den sehr kurzfristigen Bedarf gehandelt – überwiegend für den nächsten Tag oder sogar innerhalb des laufenden Tages. Die europäische Strombörse EPEX Spot in Paris betreibt diesen Markt, an den u.a. Deutschland (gemeinsame Preiszone mit Luxemburg) und viele Nachbarländer angebunden sind. Am Spotmarkt treffen Angebot und Nachfrage direkt aufeinander; Händler kaufen und verkaufen Strom „just in time“ zu aktuellen Preisen. Es gibt zwei Hauptsegmente:

Day-Ahead-Markt

Hier findet täglich eine Auktion statt für die Lieferung am Folgetag (jede Stunde bzw. Viertelstunde des nächsten Tages wird versteigert). Marktteilnehmer geben bis mittags (12:00 Uhr) des Vortags Gebote ab, und die Börse ermittelt einen Markträumungspreis für jede Stunde des kommenden Tages. Dieser einheitliche Preis pro Zeitraum gilt für alle akzeptierten Gebote und richtet sich nach dem Merit-Order-Prinzip: Das teuerste Gebot, das zur Deckung der Nachfrage noch zum Zuge kommt, bestimmt den Preis für alle.

Intraday-Markt:

Dieser ermöglicht den Handel laufend bis kurz vor Lieferzeit (in Deutschland bis 5 Minuten vor der jeweiligen Viertelstunde). Ab 15:00 Uhr des Vortags und dann kontinuierlich können Händler Strom in 15-Minuten-, Stunden- oder Blockkontrakten kaufen/verkaufen, um kurzfristige Prognoseabweichungen auszugleichen. Der Intraday-Markt bietet Flexibilität, um z.B. auf plötzliche Wetteränderungen (Wind, Sonne) oder Kraftwerksausfälle zu reagieren und ist rund um die Uhr geöffnet.

Terminmarkt

Hierunter versteht man den Handel von Stromlieferverträgen, die weiter in der Zukunft liegen – von wenigen Tagen über Monate bis zu mehreren Jahren im Voraus. Der Terminmarkt für Strom ist an der EEX (European Energy Exchange) in Leipzig angesiedelt. Unternehmen nutzen Terminmarktprodukte (Futures), um sich langfristig Preis- und Budgetsicherheit zu verschaffen. Typische Produkte sind etwa Monats-, Quartals- und Jahres-Futures auf Baseload (Grundlaststrom für alle Stunden) oder Peakload (Spitzenlaststrom für die Stunden Montag–Freitag 8–20). Diese standardisierten Kontrakte ermöglichen es beispielsweise, heute schon Strom für das Jahr 2026 zu einem festen Preis zu kaufen. Am Terminmarkt wird ein weitaus größeres Volumen gehandelt als am Spotmarkt, da viele Händler ihre Beschaffung langfristig absichern.

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